Die Euphorie der Windkraft
Regenerative Energien zu nutzen, weg von fossilen Brennstoffen und Kernkraft, sind die politischen Themen der jüngsten Zeit. Windkraft und Solar sind DIE co2-neutralen und klimafreundlichen Energiequellen, wenn man der aktuellen Politik glaubt. Doch, ist dem wirklich so? Nachfolgend einige Berechnungen zur co2-Neutralität von Windkraft-Rädern.
In den folgenden Gedanken werden weder Berechnungen zur Rodung von (Wald-)Flächen, noch zur Versiegelung eben dieser Flächen durchgeführt. Versiegelung von Flächen bedeutet vielfach Eruption, Dürre und eine damit einhergehende Grundwasser-Absenkung. Dies sollte im Hinterkopf behalten werden.
Um Windrad aufzustellen, bedarf es zunächst einem Fundament. Im Durchschnitt werden hierfür 1.000 qbm Beton mit 180 Tonnen Stahl im Fundament benötigt.
Bei der Produktion von Zement wird pro Tonne 590 kg co2 ausgestossen. Die Produktion von Stahl belastet die Umwelt mit 1.700 kg co2 pro Tonne Stahl.
Zement: 1.000 qbm * 2.300 kg/qbm * 590 kg co2 = 1.357.000 kg co2, bzw. 1.357 Tonnen Co2
Stahl: 180 Tonnen *1,7 Tonnen co2 = 306 Tonnen Co2
Summe: 1.663 Tonnen Co2
Allerdings muss der Beton und der Stahl zum „Loch“ kommen. Ein Betonmischer hat ein Fassungsvermögen von 7,5 qbm. Bei einer angenommenen Fahrt von 50 km pro einfacher Strecke vom Zementwerk zum Standort des Windkraftrades kommen ca. 130 Fahrten mit einem 40-Tonner zustande. Bei einem Dieselverbrauch von durchschnittlich 35 Litern/100 km wird die Umwelt mit einem Verbrauch von 4.650 Liter Diesel (2,65 kg co2 pro Liter Diesel) = 12,3 Tonnen co2 belastet. Hinzu der Transport des benötigten Stahls etc. Hier nehmen wir mal zur Aufrundung 3 Tonnen co2 an.
In Summe entsteht bei der Produktion eines Fundaments: rund 1.680 Tonnen Co2.
Kommen wir zum Windrad selbst, das ja ebenfalls aus Stahl besteht:
Rotorflügel: 3 Stück á 25 Tonnen
Gondel (1,5 MW-Anlage): 50 Tonnen
Stahl-Betonturm: 2.800 Tonnen
Je nach Art des Windrades kommt noch ein Maschinenhaus hinzu, Gewicht: 250 Tonnen
Das Ganze Windrad (ohne Fundament) summiert sich somit auf ein Gewicht in Höhe von 3 – 4.000 Tonnen (Stahl mit Beton). Wir kommen hier also noch einmal auf einen Ausstoss von 5 – 7.000 Tonnen Co2. Nicht mit einberechnet die Rodung und der Transport der Materialien.
Im Inneren eines Windraftrades befinden sich ca. 30 Tonnen Kupferlackdraht. Die Erzeugung je Tonne Kupfer bringt einen Ausstoss von 0,22 Tonnen co2 mit sich, somit 6,6 Tonnen co2. Damit haben wir aber nur Rohkupfer, das noch zu Kupferlackdraht (in der Regel Flachlackdraht) verarbeitet werden muss. Durch Walzen, ziehen und Lackieren entsteht ebenfalls co2. Hierzu gibt es keine verlässlichen Angaben. Gehen wir der Einfachheit von der gleichen Menge aus, so verdoppelt sich der co2-Ausstoss auf in Summe 13 Tonnen pro Windrad.
Summe co2 pro Windrad: 8.500 – 9.000 Tonnen
Jetzt allerdings wird es spannend. Wer glaubt, das sich das Ganze schnell aufgrund der regenerativen Energie amortisiert, so möge man informiert sein, das ein Windkraftrad jeden Monat Tausende Liter von Öl als Schmiermittel, z. T. aber auch Diesel verbraucht, da ein Dieselgenerator verbaut ist. Je nach Grösse und Alter der Anlage verbraucht eine Windkraft-Anlage zwischen 500 und 1.000 Liter Öl und bis zu 20.000 Liter Diesel pro Monat.
Fazit: es wird kontinuierlich an Verbesserungen gearbeitet, statt Dieselgeneratoren sollen Brennstoffzellen zum Einsatz kommen etc. Allerdings sollte man bei den ganzen Diskussionen (neben der Zuverlässigkeit der gelieferten Energie) auch die genannten Umwelteinflüsse wie co2-Entstehtung, Rodung, Versiegelung und Eruption berücksichtigen.
Dr. Thomas Kruse
28.10.2023