Eine Frage, die sowohl für Unternehmen als auch Fitnessstudio-Betreiber von Bedeutung ist. Die erste Kategorie stellt Mitarbeitern die Fitness-Dienstleistung zur Verfügung, um zum einen die Gesunderhaltung zu fördern, andererseits aber auch Motivation, Arbeitsmoral und Teamgeist zu steigern. Zudem ist es ein add-on für die Mitarbeiter-Suche. Für Fitnessstudio-Betreiber dagegen sind Unternehmen ein zunehmend wichtiges Zielpublikum, da die Möglichkeit besteht, mit nur einem Ansprechpartner (Unternehmens- oder Personalleitung) u. U. sehr viele Mitglieder generieren kann. 

Die nachfolgende Studie von Carretta (2022) soll Aufschluss darüber geben, ob die Beigabe von Fitnessstudio-Mitgliedschaften seitens des Arbeitgebers tatsächlich geeignet ist, die Arbeitsmoral zu heben?

Dies wurde anhand von vorhandener (von Experten begutachteter) Literatur untersucht.  Zielpopulation der Recherche waren Angestellte in der US-Belegschaft. Berücksichtigt wurden Paper von 2016 – 2021 aus den Datenbanken ScienceDirect, PubMed und PsycInfo und es wurde die Strobe-Checkliste für Querschnittsstudien verwendet (Caretta, 2022, Abstract). Zu den Ausschlusskriterien gehörten sitzende Interventionen, fehlende Belohnungen oder Anreize und das Fehlen von Fitnessstudio-Mitgliedschaften oder Fitness-Trackern.

Es wurde festgestellt, dass die Moral der Mitarbeiter stieg, wenn die Unternehmen Mitgliedschaften im Fitnessstudio, Fitness-Tracker und andere Anreizprogramme anbieten. Die erfolgreichsten Programme waren jedoch eine Kombination aus diesen drei Maßnahmen. Die Autorin kam zu dem Schluss, dass Unternehmen gesundheitsbezogene Anreiz-Programme einführen sollten, insbesondere diejenigen mit einem hohen Anteil an sitzender Tätigkeit. Die Umsetzung eines Programms für Gesundheit und Wohlbefinden der Mitarbeiter sollte auch Erinnerungen und Pausen über Fitness-Tracker-Benachrichtigungen beinhalten, da dies langfristig zu einer deutlichen Verringerung der sitzenden Tätigkeit geführt hat. Es hat sich gezeigt, dass diese Programme die Beteiligung der Mitarbeiter erhöhen und sich positiv auf die körperliche und geistige Gesundheit des Einzelnen auswirken, da sie eine spannende und erreichbare Herausforderung darstellen.

Für Betreiber von Fitnessstudios kann dies im Umkehrschluss bedeuten, das es sinnvoll ist, unternehmensbezogene BGF- und BGM-Maßnahmen einzurichten und diese den Unternehmen anzubieten. Häufig reichen auch Fitness-Gutscheine aus, die das Unternehmen im Rahmen des Sachbezugs kaufen und an die Mitarbeiter unter Berücksichtigung der steuerlichen Aspekte weitergeben kann.

Gern unterstütze ich Unternehmen bei der Implementierung von motivationsfördernden (Gesundheits-)Maßnahmen sowie Gesundheitsunternehmen bei der Einrichtung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements. 

Dr. Thomas Kruse
Der Fitnessökonom

Quelle:
Carretta, Rikki, „Workplace Health and Wellness Program: Enhancing Employee Morale via Incentives, Gym Memberships, and Fitness Trackers: A Secondary Review“ (2022). College of Health Sciences Posters. 11. 
https://digitalcommons.odu.edu/gradposters2022_healthsciences/11

Zusätzlich verwendete Quellen innerhalb der Studie:
– Centers for Disease Control and Prevention (CDC). (2017). Workplace Health in America 2017. U.S. Department of Health and Human Services. Retrieved on February 4th, 2021, from https://www.cdc.gov/workplacehealthpromotion/data-surveillance/docs/2017-Workplace-Health-in-America- Summary-Report-FINAL-updated-508.pdf

– Duffy, E., Hiremath, P., Martinez-Amezcua, P., Safeer, R., Schrack, J., Blaha, M., . . . Cainzos-Achirica, M. (2020). Opportunities to improve cardiovascular health in the new American workplace. American Journal of Preventive Cardiology, 5, 1-8. https://doi.org/10.1016/j.ajpc.2020.100136

-Moher, D., Liberati, A., Tetzlaff, J., & Altman, D. (2009). Preferred reporting items for systematic reviews and meta-analyses: the PRISMA statement. BMJ, 339. https://doi.org/10.1136/bmj.b2535

– Song, Z. & Baicker, K. (2019). Effect of a Workplace Wellness Program on Employee Health and Economic Outcomes. Journal of American Medical Association, 321(15), 1491-1500. https://doi.org/10.1001/jama.2019.3307